Ein offenes Buch mit einer antiken Feder auf den Seiten liegt auf einer rustikalen Holzoberfläche. Im Vordergrund ist eine verschwommene Tintenflasche zu sehen, die die Vintage-Atmosphäre der Szene verstärkt und an akribische Manuskriptlektoratssitzungen erinnert.

Schluss mit dem Rätselraten: Wann schreibt man „das“ und wann „dass“?

Hey! Kommst du auch manchmal durcheinander, ob du nun „das“ mit nur einem S oder „dass“ mit Doppel-S schreiben sollst? Keine Sorge, damit bist du nicht allein! Das ist einer der häufigsten Stolpersteine in der deutschen Rechtschreibung. Aber die gute Nachricht ist: Es gibt klare Regeln und einen super einfachen Trick, mit dem du fast immer richtig liegst.

In diesem Artikel schauen wir uns die beiden Wörter ganz genau an. Wir klären, was der Unterschied ist, wann du welches Wort brauchst und am Ende gibt’s noch einen Merksatz, der Gold wert ist. Außerdem findest du ein paar Übungen, um gleich zu testen, ob alles sitzt. Los geht’s!

Das Wörtchen „das“ (mit nur einem S) – Artikel und Stellvertreter

Das kleine Wort „das“ (nur mit einem S geschrieben) kann zwei verschiedene Aufgaben in einem Satz haben. Es ist entweder ein Artikel oder ein Pronomen (also ein Stellvertreter oder Begleiter für ein Hauptwort).

  • „das“ als Artikel: Denk mal an die drei Begleiter, die vor vielen Hauptwörtern (Nomen) stehen: der, die, das. „Das“ ist der Artikel für sächliche Hauptwörter in der Einzahl. Es zeigt an, dass es sich um genau dieses Ding handelt.

    Beispiele:

    • Das Auto fährt schnell. (Welches Auto? Das da.)
    • Gibst du mir bitte das Glas Wasser? (Welches Glas? Das eine.)
    • Ich lese gerade das Buch. (Welches Buch? Das bestimmte.)

    Du siehst, das „das“ gehört hier fest zum Hauptwort dazu.

  • „das“ als Pronomen (Stellvertreter oder Hinweisgeber): Manchmal steht „das“ aber auch anstelle eines Hauptwortes oder bezieht sich darauf. Es kann auf etwas hinweisen (Demonstrativpronomen) oder einen Nebensatz einleiten, der ein Hauptwort näher beschreibt (Relativpronomen). Klingt kompliziert? Ist es aber nicht!

    Beispiele als Hinweisgeber (Demonstrativpronomen):

    • Schau mal, das ist schön! (Hier zeigt „das“ auf etwas Bestimmtes.)
    • Wer hat das gesagt? (Hier fragt „das“ nach einer bestimmten Aussage.)

    Beispiele als Einleiter für einen Nebensatz (Relativpronomen):

    • Das Fahrrad, das dort steht, gehört mir. (Hier bezieht sich „das“ auf „das Fahrrad“.)
    • Kennst du das Lied, das gerade im Radio läuft? (Hier bezieht sich „das“ auf „das Lied“.)

    Wichtig: Egal ob als Artikel oder Pronomen, dieses „das“ bezieht sich immer auf ein konkretes Hauptwort (Nomen) oder steht an seiner Stelle.st)

Das Wörtchen „dass“ (mit Doppel-S) – Der Satzverbinder

Jetzt kommt „dass“ mit Doppel-S ins Spiel. Dieses Wort hat eine ganz andere Aufgabe: Es ist eine Konjunktion, also ein Bindewort. Es verbindet einen Hauptsatz mit einem Nebensatz.

Stell dir vor, du möchtest sagen, was jemand denkt, fühlt, hofft oder weiß. Oft brauchst du dann „dass“, um den Nebensatz einzuleiten, der diese Information enthält.

  • Die Hauptaufgabe von „dass“: Es leitet einen Nebensatz ein.
  • Besonderheit: Im Nebensatz, der mit „dass“ beginnt, rutscht das Verb (das Tun-Wort) ans Ende des Satzes.
  • Ganz wichtig: „dass“ bezieht sich nicht auf ein bestimmtes Hauptwort wie das „das“ mit einem S. Es hat sozusagen keinen „eigenen Inhalt“, sondern nur die Aufgabe, die Sätze zu verbinden.
  • Es bleibt immer „dass“ – es verändert seine Form nie!

Beispiele:

  • Ich hoffe, dass du gut nach Hause kommst. (Was hoffe ich? Dass du gut nach Hause kommst. Das Verb „kommst“ steht am Ende.)
  • Er hat mir erzählt, dass er umzieht. (Was hat er erzählt? Dass er umzieht. Das Verb „umzieht“ steht am Ende.)
  • Es ist wichtig, dass wir pünktlich sind. (Was ist wichtig? Dass wir pünktlich sind. Das Verb „sind“ steht am Ende.)

Siehst du den Unterschied? Hier könntest du nicht einfach ein Hauptwort für „dass“ einsetzen.

Der ultimative Test – Wie entscheide ich mich? (Die Eselsbrücke!)

Okay, jetzt kommt der Trick, der dir fast immer hilft, die richtige Wahl zu treffen. Es ist die sogenannte Ersatzprobe:

Versuche, das „das/dass“ im Satz durch die Wörter „dieses“, „jenes“ oder „welches“ zu ersetzen.

  • Fall 1: Du KANNST es ersetzen und der Satz ergibt noch Sinn? Dann schreibst du „das“ (mit nur einem S). Denn „dieses“, „jenes“ und „welches“ sind ja auch Pronomen, die sich auf ein Hauptwort beziehen, genau wie das Pronomen „das“.

    Beispiel:

    • Das Handy, das/dass ich mir wünsche, ist teuer.
    • Probe: Das Handy, welches ich mir wünsche, ist teuer. -> Klingt gut!
    • Also: Das Handy, das ich mir wünsche, ist teuer.
  • Fall 2: Du KANNST es NICHT ersetzen, der Satz klingt komisch oder ergibt keinen Sinn? Dann schreibst du „dass“ (mit Doppel-S). Denn hier brauchst du das Bindewort, nicht den Stellvertreter.

    Beispiel:

    • Ich weiß, das/dass du Recht hast.
    • Probe: Ich weiß, dieses/jenes/welches du Recht hast. -> Klingt total falsch!
    • Also: Ich weiß, dass du Recht hast.

Dieser Trick funktioniert wirklich oft! Probier ihn einfach immer aus, wenn du unsicher bist.gebastelt hast)

Zusammenfassung – Das Wichtigste auf einen Blick

  • „das“ (ein S):

    • Ist ein Artikel (wie der, die) ODER ein Pronomen (Stellvertreter/Hinweisgeber).
    • Bezieht sich auf ein Hauptwort (Nomen).
    • Kann oft durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzt werden.
    • Beispiel: Das Haus, das ich meine. (-> welches ich meine)
  • „dass“ (zwei S / Doppel-S):

    • Ist ein Bindewort (Konjunktion).
    • Leitet einen Nebensatz ein.
    • Das Verb im Nebensatz steht am Ende.
    • Kann NICHT durch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ ersetzt werden.
    • Beispiel: Sie sagt, dass sie müde ist. (-> welches sie müde ist? Nein!)

Merksatz zum Einprägen: Kannst du für das/dass auch „dieses“, „jenes“ oder „welches“ einsetzen, schreibe „das“ – sonst „dass“!

Jetzt bist du dran – Kleine Übungsrunde

Setze das richtige Wort („das“ oder „dass“) in die Lücken ein. Denk an den Trick mit „dieses/jenes/welches“!

  1. Ich finde, ______ Kleid steht dir gut.
  2. Er freut sich, ______ die Sonne scheint.
  3. ______ Buch, ______ du mir empfohlen hast, ist spannend. (Hier musst du zweimal überlegen!)
  4. Glaubst du, ______ wir es schaffen?
  5. ______ Mädchen, ______ dort spielt, ist meine Nichte.
  6. Es ärgert mich, ______ der Bus zu spät kommt.
  7. Zeig mir mal ______, was du gebastelt hast.

(Lösungen findest du am Ende)

Schlusswort

So, das war’s mit dem Geheimnis um „das“ und „dass“. Gar nicht so schwer, oder? Wie bei vielen Dingen in der Sprache gilt auch hier: Übung macht den Meister. Je öfter du bewusst darauf achtest und den Trick anwendest, desto leichter wird es dir fallen. Lass dich nicht entmutigen, wenn es nicht sofort immer klappt. Bleib dran, und bald wirst du ganz automatisch das Richtige schreiben!

Lösungen zur Übungsrunde:

  1. Ich finde, das Kleid steht dir gut. (Artikel vor „Kleid“)
  2. Er freut sich, dass die Sonne scheint. (Probe mit „welches“ geht nicht; Verb „scheint“ am Ende)
  3. Das Buch, das du mir empfohlen hast, ist spannend. (Erstes „Das“ ist Artikel; zweites „das“ bezieht sich auf Buch -> Probe: welches du mir empfohlen hast)
  4. Glaubst du, dass wir es schaffen? (Probe mit „welches“ geht nicht; Verb „schaffen“ am Ende)
  5. Das Mädchen, das dort spielt, ist meine Nichte. (Erstes „Das“ ist Artikel; zweites „das“ bezieht sich auf Mädchen -> Probe: welches dort spielt)
  6. Es ärgert mich, dass der Bus zu spät kommt. (Probe mit „welches“ geht nicht; Verb „kommt“ am Ende)
  7. Zeig mir mal das, was du gebastelt hast. (Pronomen, bezieht sich auf das Gebastelte -> Probe: Zeig mir mal dieses, was du gebastelt hast)